Skip to main content

Ein Liebesbrief

Ginevra

Ich liebe dich mehr, als Worte es beschreiben können. Mehr, als ich es jemals zeigen könnte. Du verdienst die Welt und noch viel mehr, du verdienst alle guten Gefühle die existieren.

Danke, dass es dich gibt. Du lässt mich nicht allein in Situationen, in denen andere längst gegangen wären. Du bleibst bei mir. Immer. Egal was passiert.

Ich weiss, dass ich manchmal ein wenig zu viel sein kann. Zu kompliziert, zu traurig, zu ungeduldig, zu eifersüchtig. Aber trotzdem magst du mich und ich frage mich Tag für Tag, wie das möglich ist. Wie kann ein Herz wie deines eines wie meines lieben? Vielleicht sollte ich aufhören, nach einer Antwort darauf zu suchen, denn ich werde niemals eine finden. Wahrscheinlich ist das auch gut so, denn für Liebe braucht es keine Logik. Die will ich auch nicht, denn das würde es zu etwas machen, worüber ich die Kontrolle haben kann, und das will ich nicht. Versteh mich nicht falsch, ich mag Kontrolle, aber über dieses Gefühl nicht. Ich will nicht selbst entscheiden, wohin es uns führt, ich will es einfach passieren lassen und geniessen.

Wenn ich in deine Augen schaue, bin ich zu Hause.

A love letter

Ginevra

You are the most beautiful girl I’ve ever seen. I know that you can’t see it the way I do, but to me you are. The prettiest, the cutest, the hottest. The most gorgeous one. From the inside and from the outside. You are worth it.

You are truly amazing.

You accept me the way I am. You accept that I get breakdowns, you accept that I smoke, you accept that I hurt myself sometimes. You always try to get me out of my deep, dark holes – and most of the times you succeed. I don’t know where I would be without you.

You show me what love feels like.

You show me that it’s worth living a little longer.

You show me that I am worth it.

You show me that I’m beautiful.

I know that you won’t stay forever, and that’s not what I expect from you. Nobody lasts long with me. One day you will realize that I’m not enough for you and that you deserve much more. That doesn’t mean that I want you to leave, that’s the last thing I’d ever wish for. I just don’t want to set my hopes too high.

It would be pretty amazing if you’d stay forever tho.

- Thank you for being here. I love you.

Ein Ja zur Hilfe

Belifant

Ein Ja zur Veränderung. Ein Ja zum Leben. Ein Ja zur Freude und zum Erinnerungen aufheben. Ich wollte mir lange nicht eingestehen, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen. Ich dachte immer, ich sei nicht krank genug und verdiene keine Unterstützung. Ich sagte mir, es sei nur eine Phase und es sei gar nicht so schlimm. Es konnte mir ja gar nicht so schlecht gehen, denn ich hatte doch alles. Doch die Wahrheit ist, dass ich die Hilfe sehr wohl verdient habe. Es fällt mir zwar immer noch unglaublich schwer, Unterstützung anzunehmen und mich nicht schlecht zu fühlen, wenn ich gut über mich rede. Doch schon, wenn ich einen kurzen Moment lang darüber nachdenke, ob ich Hilfe in Anspruch nehmen sollte, zeigt mir das, dass ich es nicht allein schaffen muss. Wenn mir schon so viele Leute ihre Unterstützung anbieten, warum sollte ich sie dann nicht auch mal annehmen? Falls du diesen Text bis hierhin gelesen hast, ist das dein Zeichen, Hilfe anzunehmen. Denn hätte dich das Thema nicht angesprochen, so hättest du wahrscheinlich nicht bis hierhin gelesen, oder? Du verdienst Hilfe, egal welcher Art, ob gross oder klein, du bist genug wichtig, um nach einer helfenden Hand zu greifen. Glaub mir. Sag ja zur Hilfe. Ein Ja zur Hilfe.

Das Hummel-Paradox

Belifant

Hummeln sollten physikalisch gesehen gar nicht fliegen können. Wusstet ihr das? Ihre Flügel sind für ihren dicken Körper nämlich zu klein, oder ihr Köper ist für ihre kleinen Flügel zu dick, je nachdem, wie man es anschauen möchte. Doch sie fliegen trotzdem. Denn sie wissen nicht, dass es eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Wir sollten uns ein Beispiel an ihnen nehmen. Ihr Nichtwissen ermöglicht ihnen etwas, was für andere undenkbar wäre. Wir sind heutzutage so orientiert an den Meinungen und Überzeugungen unsrer Mitmenschen, dass wir uns und unsere Fähigkeiten unglaublich einschränken. Würden wir wie die Hummel einfach einmal Dinge ausprobieren und nicht gleich alles zu Tode denken, sähen wir vielleicht, dass wir es trotz aller Zweifel schaffen können. Klar, den realistischen Blick sollten wir nicht ganz verlieren, doch wir müssen uns bewusst sein, dass viele Dinge menschengemacht sind, definiert vom Menschen. Oft wird mir klar, wie schade es eigentlich ist, dass uns für neue, kreative Dinge einfach der Mut fehlt. Denn wenn man nie etwas wagt, wird man nie wissen, wie es hätte sein können, oder? Es gab bei allen Dingen, die für uns heute selbstverständlich sind, einmal eine mutige Person, die sich als Erste etwas getraut hat. Es ist wichtig, sich diese Erkenntnis immer mal wieder vor Augen zu führen. Also lebt eurer Leben, wie ihr es für richtig haltet, glaubt an euch und traut euch, Dinge auszuprobieren. Schaltet einfach mal die lauten Gedanken aus und haltet euch die Ohren zu. Seid mehr wie eine Hummel! Ich glaub an euch, ihr könnt es schaffen.

In my head

Ginevra

“What is in your head when you see me”

You ask

Well

When I look at you

I see

The prettiest

Smile

Eyes

The most beautiful

Body

Soul

I can feel

So much love

And I want it

To find its way

Into your

Mind

Heart

So you never

Feel like you’re not

Enough.

 

When I look at you

I see

The girl

I want to spend my life with.

Zeit

Belifant

Heilen braucht Zeit. Ich wollte lange nicht, dass es mir besser geht. Denn das hätte meine Angst vor dem Leben noch grösser gemacht. Alles, was neu war, machte mir Angst, also versuchte ich jede Veränderung zu vermeiden. Ich gab dem Heilen keine Chance. Nun beginne ich langsam, mich für diese Chance zu öffnen. Es fiel mir zuerst sehr schwer, und einfach zurück zum alten Weg zu gehen, erschien mir die beste Option. Doch bevor es einfach werden kann, muss es erneut schwieriger werden. Ich kann nicht mehr genau sagen, was mir den Mut gab, den Heilungsprozess anzugehen, aber ich bin so dankbar, dass es so gekommen ist. Das neue Gefühl fühlt sich immer noch sehr fremd an, es passt noch nicht ganz in meinen Kopf und es ist noch nicht ganz angekommen, aber ich werde nicht aufgeben. Wichtig ist, dass ich mich von Rückschlägen nicht zurückwerfen lasse. Denn es gehört zum Prozess dazu. Es kann nicht immer bergauf gehen. Denn würde alles vom einen auf den anderen Schlag besser werden, dann wäre das doch irgendwie nicht normal, oder? Nur wenn es auch mal regnet, lernt man die Sonne zu schätzen. Also nehme ich mir Zeit, jene Zeit, die mir zusteht. Und diese Zeit ist unbegrenzt. Der Heilungsprozess ist nicht linear und ich werde noch viel durchhalten müssen. Es wird nicht einfach werden, gerade jetzt bin ich zum Beispiel in einer schwierigen Phase, aber ich gebe dem Leben eine Chance. Nach der ganzen schlechten Zeit kann es nur noch besser werden.

Licht im Dunkeln

Belifant

So lange sah sie kein Licht. So lange verharrte sie in der Dunkelheit. Die Dunkelheit war ihr bekannt, sie war ihr Zuhause. Sie wollte nie etwas ändern, denn Veränderungen machten ihr Angst. Die Angst lähmte sie und raubte ihr jegliche Hoffnung. Und daher lehnte sie alle Hilfe ab, es würde sowieso nie besser werden. Eine lange Zeit verging und nichts veränderte sich. Doch irgendwann wurde es heller. Sie war das neue Licht nicht gewohnt, es blendete und es schmerzte in ihren Augen. Sie zog sich zurück, da würde es ihr besser gehen, sagte sie sich. Einige Jahre später war sie wieder an demselben Punkt. Älter, grösser und erfahrener, liess sie sich nun aber auf das Neue ein. Sie musste sich sehr überwinden und dachte oft an Aufgeben und Umkehren. Doch sie blieb entschlossen und stark, sie wollte nicht mehr zurück. Heute war es nun so weit, sie fand eine grosse Tür, nur noch eine breite Schwelle trennte sie vom Neuland. Sie überlegte lange, sie könnte jetzt noch umkehren, bevor sie sich in das Unbekannte stürzte. Jetzt könnte sie noch zurück. Doch sie ging nicht zurück. Sie machte einen grossen Schritt, überwand die Schwelle, trat ins Helle und verliess das gewohnte Umfeld. Sie ist ich. Ich bin sie. Ich habe mich für den neuen Weg entschieden und habe den alten Weg hinter mir gelassen. Niemand weiss, wohin mich der neue Pfad bringen wird, doch ich wüsste, wie es mit den alten Mustern weiter gegangen wäre. Also lasse ich mich fallen und vertraue auf das Leben. Ich brachte Licht ins Dunkle. Ich werde leben.

Hier bin ich wieder

Belifant

Ein herzliches Willkommen zurück zu meinen Texten. Nach einem unvorhergesehenen Übertritt, schönen Ferienwochen an der Ostsee und einigen Wochen zurück in der Schule bin ich wieder in Littenheid. Dieses Mal von Anfang an voll entschlossen, alles Mögliche aus dem erneuten Aufenthalt herauszuholen. Ja, okay, ich war auch beim ersten Eintritt sehr motiviert, aber dieses Mal ist es noch einmal etwas anderes. Ich bin so dankbar, eine zweite Chance erhalten zu haben. Von allen Seiten bekomme ich unvorstellbare Unterstützung, besser könnte es gar nicht sein. Nun liegt es wieder an mir. Ich muss mich entschliessen, den neuen Weg zu gehen. Ich muss die Hilfe, die mir angeboten wird, annehmen. Ich muss mich entscheiden, dem Leben eine echte Chance zu geben. Und dieses Mal fühle ich mich bereit dazu. Klar, es gibt immer noch viele Tage, an welchen ich am liebsten komplett in den alten Mustern versinken würde, doch die Entscheidung dagegen ist dieses Mal tiefer verankert. Es ist nicht einfach. So lange hat mich der dunkle, traurige, hoffnungslos eingestellte Teil begleitet. Ich definierte meinen Wert über die Schwere meines Zustandes. Es macht Angst und braucht unglaublichen Mut, nun den Schritt in die lebensbejahende Richtung zu gehen. Doch ich bin überzeugt, dass es sich am Ende des Tages lohnen wird. Ich möchte leben, nicht nur überleben, nein, ich möchte ein Leben leben, welches mich erfüllt. Und ich bin bereit, alles Nötige in Kauf zu nehmen. Ich weiss, dass da auch Rückschläge dazu gehören, dass nicht jeder Tag einfach und unbeschwert werden wird. Doch die Hoffnung auf ein leichteres Leben, ein ausgeglicheneres Ich, diese Hoffnung begleitet mich das erste Mal an meiner Seite. Ich werde kämpfen, hier bin ich wieder.

Mein sicherer Ort

Belifant

Mein sicherer Ort ist kein spezifischer Ort, sondern ein Lebewesen. Es ist immer für mich da und wir verstehen uns auch ohne Worte. Es gibt mir Kraft und Wärme. Mit seinem Körpergewicht auf meinen Beinen weiss ich, dass ich in Sicherheit bin. Wir lieben uns bedingungslos. Sein einzigartiger Geruch holt mich immer wieder in die Realität zurück und gibt mir Halt. Sein weiches Fell, seine braunleuchtenden Augen… Mein sicherer Ort ist, wo immer mein Hund ist. Sich immer wieder daran zu erinnern, dass es Orte gibt, welche einen kurz alles vergessen lassen können, ist wichtig. Denn wenn einem alles zu viel wird, kann man sich dorthin zurückziehen. Diese Orte sind für jeden anders. Für den einen kann es ein endloser Strand sein. Oder ein dunkler Wald. Auch eine Bank auf einer Wiese kann einen Anker für einen bilden. Es gibt keine Einschränkungen. Solltest du den Text bis hierhin gelesen haben, habe ich eine Aufgabe für dich: Versuch einmal, an solch einen sicheren Ort für dich zu denken. Wohin möchtest du fliehen können, wenn dir die Decke auf den Kopf zu fallen scheint? Wo kannst du trotz der schweren Alltagsluft kurz durchatmen? Wo fühlst du dich sicher? Wenn du deinen Ort gefunden hast, kannst du dich, wenn du willst, genauer damit befassen. Vielleicht bist du gern kreativ und bringst diesen Ort auf ein Blatt Papier? Oder du bastelst ihn nach? Falls du musikalisch bist, kannst du auch versuchen, die Stimmung zu vertonen. Oder du versuchst, mit Hilfe von Bildern eine Collage zu erstellen? Auch hier sind dir keine Grenzen gesetzt. Falls du nun eine handfeste Darstellung deines sicheren Ortes hast, kannst du dich bei Bedarf immer dorthin begeben. Es ist dein Ort. Dein sicherer Ort.

Sei nett, besonders zu dir selbst

Belifant

Jeden Tag für andere leben. Dich immer anpassen und es allen recht machen wollen. Es ist doch eine kräftezehrende, nicht meisterbare Aufgabe, die du dir da stellst. Du katapultierst all deine Bedürfnisse in den Hintergrund, nur um anderen das Leben zu erleichtern. Doch dabei hast du das Wichtigste übersehen: dich. Du vergleichst dich ständig mit den Menschen um dich herum, sie machen ja sowieso alles besser als du. Du wirst nie so intelligent, nie so erfolgreich oder attraktiv wie sie sein. Doch auch hier hast du dir das ganze Konstrukt des Lebens zu einfach gemacht. Man kann sich nicht mit anderen vergleichen. Also man kann schon, jedoch wird man nie einen fairen Vergleichspartner finden. Man redet doch immer von seinem Weg, den man geht. Genau da unterscheidet sich jeder von den anderen. Du hast in deinem Leben vielleicht grössere Schritte, grössere Steigungen, schwerere Steine hinter dir gelassen. Dann ist ein Vergleich mit einem komplett anderen Weg überhaupt nicht fair dir gegenüber. Jeder wächst unterschiedlich schnell, nicht jede Blume braucht gleich viel Wasser, um zu gedeihen. Nicht jeder Baum hält einen starken Sturm gleich gut aus wie die anderen um ihn herum. Darum lege ich dir ans Herz, dass du dich in einem fairen Blick übst. Wenn du über dich und deinen aktuellen Zustand urteilst, dann nur mit all den Zusatzinformationen im Hinterkopf. Bist du traurig und enttäuscht, dass du dein Tagesziel nicht erreichen konntest, so gib nicht dir die Schuld, sondern setz dich hin und gehe den Tag und die Umstände nochmals durch. Was hast du heute gut gemacht? Was kam ungeplant dazwischen? Stell dir all diese Fragen und akzeptiere, dass du es nun nicht mehr ändern kannst, aber du kannst das Beste daraus machen, sei nett zu dir. Du leistest so viel, sei nicht zu streng zu dir. Ich bin stolz auf dich. Du bist wertvoll. Es ist völlig in Ordnung, wenn es einmal mehr um die anderen geht als um dich. Doch dann ist es wichtig, dass du dies erkennst und dir dafür etwas Gutes tust. Eine Art von Wiedergutmachung für dich selbst. Nett sein ist gut, aber nur, wenn es für alle gilt, und da gehörst du eindeutig dazu.

Du, ja genau du

Belifant

Du verdienst die warmen Sonnenstrahlen am Morgen auf deinem Gesicht. Du verdienst die warme Tasse Tee am frühen Morgen. Du verdienst das freundliche «guten Morgen» von deinem Nachbarn. Du verdienst das fröhliche Zwitschern der Vögel auf deinem Weg in den Tag. Du verdienst den herrlichen Duft der frischen Brötchen in deiner Lieblingsbäckerei. Du verdienst das ehrlich gemeinte Kompliment einer fremden Person zu deinem heutigen Outfit. Du verdienst die verlängerte Pause am Mittag. Du verdienst deine Arbeitsstelle und du verdienst Anerkennung. Du verdienst das leichte Lächeln des Fremden im Bus. Du verdienst den knackigen Salat und die überaus leckere Sauce dazu. Du verdienst das kalte, sprudelnde Glas Wasser an einem besonders heissen Tag. Du verdienst die Umarmung einer von dir geliebten Person. Du verdienst das warme, weiche Bett nach einem strengen Tag. Du verdienst den Zufall, dein Lieblingslied im Radio zu hören. Du verdienst den süssen Geschmack einer Tafel Schokolade in deinem Mund. Du verdienst die Freude eines Vierbeiners, wenn er dich nach ein paar Minuten erneut begrüsst, als hättet ihr euch jahrelang nicht gesehen. Du verdienst die unerwartete Einladung zu einer Party. Du verdienst die hell leuchtenden Sterne am Nachthimmel. Du verdienst das beruhigende Plätschern der leichten Regentropfen auf deinem Fenster. Du verdienst die Möglichkeit am Wochenende ausschlafen zu können. Du verdienst die Chance auf deine langersehnten Ferien. Und jetzt du, stell dich vor den Spiegel und schaue dich an. Jetzt sag es, du verdienst es. Du verdienst es. Du verdienst es. Glaub mir, das tust du. Auch wenn es dir vielleicht oft nicht so vorkommt. Du kannst so stolz auf dich sein. Auf jeden Schritt, den du machst, egal ob gross oder klein. Du verdienst es, zufrieden zu sein

Eine neue Identität, warum nicht?

Belifant

Allein, ohne Halt, ohne Wärme. Allein, trotz dem ganzen Gelärme. Kein Schlaf, keine Ruhe. Niemand konnte helfen, es war sein Paar Schuhe. Die Stimmen wurden lauter, der Kopf schwerer. Sein Inneres wurde von Tag zu Tag leerer. Den Sinn suchte er schon lang nicht mehr. Er wartete immer noch auf seine Rückkehr. Die Rückkehr seines alten Ichs. Der Gedanke an frühere Zeiten versetzte ihm einen Stich. Warum war es nur so gekommen? Er sass in der Ecke still und benommen. Unbeschwert, glücklich, entspannt. Das war, was er sein wollte, doch die Gefühle waren ausgebrannt. Keine Chance mehr auf Besserung. Das Leben verlor an Bedeutung. Nun hoffte er auf ein neues Ich. Seine Verzweiflung wurde ihm peinlich. Denn die Worte fehlten ihm, um sich zu erklären. So konnte ihm sowieso niemand helfen, ausser seinem Plüschbären. So blieb er allein. So sollte es wohl sein. Allein. Wie ein verdorrtes Blümlein. Heute, morgen, in den nächsten Jahren. Die Welt wird immer noch so sein, voller Gefahren. Angst, Wut und Trauer. Er baute als Schutz um sich eine hohe Mauer. So konnte er allein sein. Retten konnte ihn nicht mal ein Geldschein. Auch wenn es Geld ist, das regiert. Er ist selbst schuld, wenn er alles verliert. Das denkt er zumindest. Es war seine Absicht, dass du verschwindest. Nicht, weil du ihm nichts bedeutet hast. Nein, nur, weil er dachte, dass du es ohne ihn besser schaffst. Er entschied sich also allein zu sein. Irgendwie war die ganze Situation echt gemein. Kein Ausweg, keine Lösung. Alles, was nun blieb, war die Erinnerung. Allein.

Raus aus dem Durcheinander - Fokus

Belifant

Sie war anders als die anderen. Die Dunkelheit war ein Teil von ihr, ein Leben ohne sie konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Sie holte sie immer wieder ein, egal wie weit sie gekommen war, sie liess sie nie allein. Und fühlte sie sich einsam, so verweilte die Dunkelheit bei ihr und liess sie nicht aus den Augen. Man könnte es wagen zu sagen, dass die zwei Freundinnen wurden. Eine seltsame Freundschaft, doch die zwei brauchten einander. Ohne die Dunkelheit hätte sie noch mehr Angst vor dem Leben, sähe noch weniger Sinn und sie würde sich noch leerer fühlen. Und der Dunkelheit ging es ähnlich. Dank ihr hatte sie einen Platz und eine Aufgabe gefunden, sie nahm sie ganz ein und füllte jede Lücke. Verzwickte Lage, wenn man es versteht und auch wer es nicht begreifen kann, steht vor einem komplexen Knoten. Ihr geht es leider nicht anders, doch sie hat das Nachfragen aufgegeben, es kostet sie zu viel Energie. Also lässt sie sich fallen, hält ihre Augen geschlossen und nimmt jeden Sturz, jeden Fall in Kauf. Denn was soll sie sonst schon tun?

It‘s you.

Ginevra

What I'm longing for is

Mostly your kiss

On my lips

And your fingertips

Wherever your hand

Decides to land

I love it so much

Because your touch

Makes my heart jump

I can hear it pump

The blood through my body

You make my mind go cloudy.

It's you.

- I love you.

 

Blumenstrauss

Ginevra

Ich will dir einen Blumenstrauss schenken, um dir zu zeigen, wie toll du bist.

 

Eine Lotus, weil du so viel Glück verdient hast.

Eine Orchidee, weil ich total stolz auf dich bin und du es auch auf dich sein solltest.

Eine Gerbera, damit du deinen Optimismus nie verlierst, und sollte er nicht da sein, damit du ihn wieder findest.

Eine rosa Nelke, weil du so aufrichtig bist.

Eine gelbe Nelke, weil du auch mal traurig sein darfst.

Eine rosa Tulpe, weil du dich immer verstanden fühlen sollst.

Eine Anemone, damit du deine Jugend niemals verlierst, denn erwachsen werden kann Angst machen.

Eine Feuerlilie, damit du deine Leidenschaft für Dinge, die du liebst, nicht verlierst.

Eine Sonnenblume, weil dein Lächeln das Schönste der Welt ist.

Eine Margerite, weil dein natürliches du das Beste ist.

Eine Hortensie, weil ich dich so bewundere.

Ein Gänseblümchen, weil ich dir vertrauen kann.

Ein Veilchen, weil du immer so ehrlich bist.

 

-        Und eine rote Rose, weil ich dich liebe.

In your love

Ginevra

If I could

I would

Hold you tight

There is no fright

When I’m with you

I want to rip off your clothes

Watch as it grows

You make trauma disappear

It’s so severe

I want you inside of me

I hope you won’t disagree

I want to feel

Know that you and I are real

Know that I’m not alone

While hearing your moan

Please turn me on

Lay down

Make me drown

- In your love.

a senseless poem about my service dog

Ginevra

I have a super cute dog 

That sometimes acts like a frog 

 

Many think she is a doodle 

But she is in fact a poodle 

With a tongue as long as a noodle 

 

Her hair is as white as snow 

She brings a constant glow 

 

Since I love her so much 

She is the only one allowed to give me physical touch 

 

Whenever I feel nervous 

She comes to help with her service 

 

She is here to save my life 

If she’d be human I’d take her as my wife 

 

And even if she is often clumsy 

I love being her mumsy 

What paints a smile on my face

Abulia

What does paint a smile on my face?
Is it the sunset, wich paints the sky pink and orange?
Is it the night sky, wich paints space on the sky?
Is it fireworks, wich paint glitter in the sky?
Is it music, wich paints sound to make an artwork?
Is it a friend, who paints a reason into my heart?
Is it a crush, who paints butterflies in my stomach?
Is it nature, wich paints life into the world?
Or is it just life itself, wich paints a smile on my face?
When is it gonna be like this again?
I can't wait.

Austritt

Ginevra

Heute ist Mittwoch, der sechste Juli. Am Freitag trete ich aus. Übermorgen. In zwei Tagen. Gestern war der Tag, an dem ich genau drei Monate auf einer der Linde Stationen verbracht habe. Es ist noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen. Alles wird sich verändern – ich werde nicht mehr rund um die Uhr eine Ansprechperson haben, ich werde nicht mehr wie in einer WG mit anderen Patienten zusammenwohnen, ich werde nicht mehr jedes Wochenende zwei Stunden Zug fahren. Ich werde nicht mehr so viel Programm haben, ich werde nicht mehr für die Schülerzeitung schreiben, ich werde nicht mehr Körpertherapie oder Maltherapie haben.

Das sind komische Gedanken.

Ich werde meinen Hund wieder jeden Tag sehen, ich werde meine Grossmutter wieder öfter besuchen. Ich werde wieder in meine ehemalige Tagesstruktur zurückkehren und ich werde mich auf Wohnungssuche machen.

Ich bin jetzt erwachsen, zumindest auf Papier, ich werde nach Hause kommen und die Möglichkeit haben, abzustimmen. Ich werde meine ambulante Therapeutin wechseln müssen, weil ich ab 18 nicht mehr zu den Kindern und Jugendlichen gehöre. Falls ich wieder einmal in eine Klinik gehe, werde ich nicht mehr auf einer Jugendstation sein, nie mehr.

 

Ich fühle mich stabiler, sicherer als vorher. Aber gleichzeitig habe ich Angst vor einem Rückfall. Natürlich habe ich hier Strategien entwickelt, wie ich dann reagieren soll, aber was, wenn ich ein komplettes Blackout habe? 

Meine Therapie ist längst nicht beendet, ich werde zusätzlich noch eine Traumatherapie starten. Ambulant. Bei einer Therapeutin, mit der ich bis jetzt noch nicht gesprochen habe, weil ich noch keine neue habe.

 

Ich habe viel gelernt. Sehr viel sogar. Bewegung tut mir gut, Dinge aufzuschreiben hilft mir, generell Schreiben ist gut für mich. Ich habe neue Skills gefunden, die effektiver sind als die, die ich vor meinem Aufenthalt angewendet habe. Ich habe neue Leute kennengelernt, die mir ans Herz gewachsen sind. Ich habe alte Themen ausgegraben, die ich längst verdrängt hatte. Ich habe gelernt, mich ein bisschen mehr selbst zu mögen.

 

Ich habe es geschafft, mich auf die Therapie einzulassen. Ich habe es geschafft, mich mit Menschen auszudiskutieren, mit denen ich ein Problem hatte. Ich habe die drei Monate durchgezogen, obwohl ich so oft abbrechen wollte, obwohl ich so oft das Gefühl hatte, das Ganze nicht durchzustehen. Ich habe es geschafft, Neues auszuprobieren, das ich anfangs mit aller Mühe abgelehnt habe.

Ich habe so viel geschafft, und darauf kann und darf ich stolz sein. Ich bin es wert, dass mir geholfen wird, am Ende kann das aber nur ich selbst. Am Ende kann nur ich entscheiden, mir helfen zu lassen, mich auf Neues einzulassen, mir selbst zu helfen.

Vielleicht wird es Rückfälle geben, ziemlich sicher sogar, aber ich weiss jetzt, dass ich diese durchstehen kann. Ich weiss jetzt, dass es andere Möglichkeiten gibt. Ich weiss jetzt, dass ich wichtig genug bin, um hierzubleiben.

Wer bin ich?

Abulia

Wer bin ich eigentlich?
Bin ich meine Charaktereigenschaften?
Kann ich eigentlich verändern wer ich bin?
Bin ich meine Fehler und Erfolge?
Meine Gedanken und Gefühle?
Bin ich meine Taten und Worte?
Oder was Leute von mir denken?
Bin ich immer jemand anders?
Oder etwa meine Intelligenz?
Bin ich eine Reihe von Fakten über mich?
Mein Hobby oder Traumberuf?
Ich weiss es nicht und werde es vermutlich nie wissen.
Vielleicht ist die Antwort ja einfach;
Ich bin.

Conversations

Ginevra

Mom, I’m gay.

No, you’re not.

Yes, I am.

You’re too young to know that anyway.

But Mom, I’m in love with a girl.

You don’t even know what love is.

 

Friend, could you maybe order for me?

Why don’t you do that yourself?

Because it makes me anxious. 

You will have to do it on your own someday.

But at the moment I’m not ready for it.

That’s none of my business, you either order or you don’t eat.

 

Dad, I’m trans, I’m a boy.

Bullshit, you will always be my little girl.

But I’m not anymore.

Yes, you are, now grow up and put on that dress.


Mom, I’m gay.

Why would you think that?

Because I’m in love with that girl.

It’s probably just a phase, you will grow out of it.

 

Friend, could you maybe order for me?

What’s the matter with doing it yourself?

It makes me feel anxious.

I won’t always be here to do it for you.

But right now, you are.

Okay, but today will be the last time, you have to grow up.

 

Dad, I’m trans, I’m a boy.

That’s just a phase.

It’s not, I’m a boy.

It will go over, princess.

 

Mom, I’m gay.

That’s okay, I support you.

You don’t have a problem with it?

Of course not, why would I?

Because I’m not normal.

Yes, you are. I just want you to be happy.

 

Friend, could you maybe order for me?

What’s the matter?

It makes me feel anxious.

That’s okay. What do you want to eat?

 

Dad, I’m trans, I’m a boy.

That’s great news! I always wanted a son.

You’re not mad at me?

No, why would I be?

Because I’m not your little princess anymore.

I love you no matter what. What should I call you?